Keltischer Ringwall

Nach dem Besuch des Keltenparkes machte ich mich auf, den Ringwall zu finden. Laut Beschilderung sollte er nach ca. 1,8km im Wald zu finden sein, allerdings gäbe es auch einen Steilaufstieg, für welchen ich mich entschied.

Dieser Steilaufstieg begann als kleiner Trampelpfad, den ich aber bald nicht mehr erkennen konnte. Da der Ringwall logischerweise irgendwo oben auf dem Hügel zu finden sein musste, stieg ich einfach weiter querfeldein nach oben.

Da auf dem Weg schon viele Steine zu sehen waren, ging ich davon aus, dass ich so falsch nicht sein konnte.

 

Nach ein paar hundert Metern stieß ich auf einen Pfad, der schon so aussah, als könnte er zum richtigen Ort führen. Ich fühlte mich bei der Suche wie Indiana Jones :-).

Pfad

 

Und richtig: wenn man ihm weiter folgt, stößt man irgendwann auf einen riesigen Haufen Steine. Laut der Infotafeln sind sich die Archäologen nicht sicher, ob die Kelten damals einfach nur unzählige Steine angehäuft haben, oder ob ursprünglich eine Form der Murus Gallicus (nachzulesen bei Wikipedia) hier errichtet wurde, die über die Jahrhunderte zerfallen ist.

Sicher ist jedenfalls, dass der Wall an den dicksten Stellen ca. 40m breit und mindestens 20m hoch war.

 

Auf dem Plateu, wo sich die gallische Stadt befand ist natürlich von damals fast nichts mehr zu sehen. Nur die Überreste eines kleinen Gebäudes, von dem man annimmt, dass es sich um ein Tempel gehandelt hat sind noch zu finden.

Als Bauwerk sicherlich nicht mehr so beeindruckend, aber man steht dort in einem Stück über 2000 Jahre alter Geschichte. Es ist auch ein Beispiel dafür, wie reich an unterschiedlichen Kulturen Europa einst war, bevor das Christentum kam und alle anderen Lebensweisen und Religionen, meist gewaltsam, verdrängte.

 

Um Otzenhausen befindet sich auch ein Wanderweg, an dem Kunst im Stile der Kelten von 18 Künstlern aus 15 Nationen ausgestellt ist. Zwei Kunstwerke konnte ich entdecken. Eines auf dem Plateu, ein weiteres später beim Geocachen.

 

Das Areal des Ringwalles verließ über einen Weg durch die ursprüngliche Toranlage, beziehungsweise was davon übrig ist. Die auf den Bildern erkennbaren Baumstämme wurden natürlich nachträglich eingegraben, um zu zeigen, wo ursprünglich die Pfosten des Bauwerkes gestanden haben.

 

Laut den Infotafeln fand man keinerlei Spuren von Kriegerischen Handlungen in diesem Gebiet. Obwohl der Wall schon allein aufgrund der geographischen Lage gut zu verteidigen gewesen wäre geht man davon aus, die Siedlung im Inneren während der Gallischen Kriege kampflos geräumt wurde.

Wohin die Bewohner gingen oder was aus ihnen wurde ist unbekannt. Hoffen wir, dass ihnen der Himmel nicht auf den Kopf gefallen ist.

 

Beim Rückweg nach Otzenhausen fand ich eine nette Einrichtung für Kinder, mit der ich mich natürlich auch gleich beschäftigen musste.

Römer

 

Vor der Abfahrt suchte ich nahe gelegenen Stausee noch ein paar Geocaches und entdeckte dabei sogar eine Schlange, die erstaunlich zutraulich war.

Schlange

 

Fazit:

Der Ausflug hat wirklich Spaß gemacht und sowohl das Dorf als auch der Ringwall sind wirklich sehenswert, wenn man sich für antike Kulturen interessiert.

Ich kann mir gut vorstellen wiedereinmal her zu kommen, vor allem, da der Keltenpark in Zukunft noch erweitert werden soll.

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